Einstellungsgespräch – Bewerber einladen und Einstellungsgespräch führen
Einstellungsgespräch sicher führen – Teil 2
Habe ich den „richtigen Gesellen“ für mein Handwerksunternehmen ausgewählt?
Sie haben sich für einen Kandidaten entschieden, der in Ihr Handwerksunternehmen passt, weil Sie zuvor ein Telefonat geführt haben (siehe Teil 1 – Erstqualifizierung). Die wichtigsten Parameter sind somit erfüllt, um ein ausführliches Einstellungsgespräch zu führen.
Selbst wenn es Ihnen etwas überzeichnet klingen mag, kommt es jetzt darauf an, einiges im Gespräch zu beachten:
- Sorgen Sie für eine sehr gute und ruhige Atmosphäre. Das bedeutet, Ihr Schreibtisch oder der Raum, in dem Sie das Gespräch führen wollen, ist aufgeräumt und sauber.
- Bieten Sie Heiß- und Kaltgetränke an.
- Ihr Mobiltelefon ist ausgeschaltet.
- Sie sind sehr gut vorbereitet! Selbstverständlich haben Sie weitere Fragen erarbeitet, die für Sie und Ihren Handwerksbetrieb wichtig sind.
- Sie wissen jetzt schon, wie die ersten Tage und die Einarbeitungszeit Ihres zukünftigen Mitarbeiters in Ihrem Handwerksbetrieb aussieht.
- Sie eröffnen das Gespräch mit einigen freundlichen Worten, zum Beispiel, wie lange er gebraucht hat, um zu Ihnen zu kommen. Dann erörtern Sie kurz den Ablauf des Gespräches: „Heute habe ich noch einige Fragen und ich bin mir sicher, dass es einige Fragen gibt, die du beantwortet haben möchtest. Dann führe ich dich durch den Betrieb und wenn für uns beide alles passt, vereinbaren wir einen Termin für ein oder zwei Probetage. So haben wir beide eine Vorstellung davon, ob eine Zusammenarbeit für uns in Frage kommt.“
- Sie achten genau auf die Punkte, die Ihnen zwingend wichtig sind und sagen ein klares NEIN zu sich und dem Bewerber, wenn Sie merken, dass es doch nicht passt.
- Prüfen Sie unbedingt die Teamfähigkeit mit gezielten Fragen. Beispielsweise so: Arbeitest du gern im Team oder bist du lieber allein im Kundendienst unterwegs?
- Fordern Sie Ihren Bewerber unbedingt auf, Fragen zu stellen.
- Sollte Ihr Bewerber NUR Forderungen stellen und nicht erwähnen, wie er sich in Ihren Betrieb besonders einbringen will: Lassen Sie diesen Bewerber ziehen!
Nach einiger Zeit ist dieser Kandidat wieder auf der Suche nach einem „noch besseren“ Angebot in einem anderen Handwerksbetrieb. - Wenn Sie beide merken, dass es passt, führen Sie Ihren zukünftigen Handwerksgesellen durch Ihren Betrieb. Seien Sie authentisch! Erzählen Sie bitte nur das, was wirklich stimmt. Und nicht etwas, das Sie irgendwann mal vorhaben, z.B. das Lager in eine Struktur zu bringen (was vielleicht in den letzten Jahren immer wieder vernachlässigt wurde).
- Vereinbaren Sie einen weiteren Termin für das Probearbeiten und bereiten es genau vor. Es sollte eine Tätigkeit sein, die Ihr „Neuer“ auch beherrscht. Damit ist gemeint, dass Sie zuvor erfragen, wie gut er sich auskennt. Tatsächlich wird in vielen Handwerksbetrieben in gleichen Gewerken völlig anders gearbeitet. So ist manch ein Handwerksunternehmer aus allen Wolken gefallen, weil er der Überzeugung war, das muss der doch können… Anderenfalls kommt es zu einer Frustration Ihres neuen Gesellen.
- Jetzt lässt sich schnell feststellen, ob er in das Team passt. Denn idealerweise entscheidet das Team, ob er in Ihrem Handwerksbetrieb mitspielen darf oder nicht.
- Wenn alles passt, vereinbaren Sie einen Termin für die Unterzeichnung des Vertrages.
Wenn Sie selbst diesen Punkten noch etwas hinzufügen möchten, umso besser! Vielleicht schreiben Sie uns, was Sie außerdem noch berücksichtigen würden.
Und sollten Sie Fragen haben, rufen Sie uns gerne an.
Im nächsten Blog erfahren Sie, weshalb ein Onboarding und eine gut geplante Einarbeitungszeit so wichtig ist!
Herzlichst
Ihre Susanne Hasemann
Quelle Foto: ©[89Stocker] via Canva.com